Bäume Ringeln im Stadtgut für die heimische Artenvielfalt
Einer Vielzahl an Robinien wird im Stadtgut Steyr durch das sogenannte Ringeln der Lebenssaft entzogen. Grund dafür ist, dass dieser Baum hier ursprünglich nicht vorkommt und durch seine massive Ausbreitung die heimische Artenvielfalt bedroht.
Um die heimische Artenvielfalt zu schützen, werden die gebietsfremden und invasiven Robinien im Stadtgut Steyr geringelt.
„Bei der Gründung des Wirtschafts- und Dienstleistungsparks Stadtgut Steyr vor rund 20 Jahren wurden auf dem Damm zwischen Parkplatz und Stadtgut-Teich verschiedene Arten heimischer Sträucher gepflanzt und eine artenreiche Blumenmischung mit über 50 heimischen Pflanzenarten angesät. Die Robinien haben sich aus Samen entwickelt, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite wachsen. Mittlerweile haben sie sich auf einem großen Teil der Fläche ausgebreitet“, erklärt Geschäftsführerin Daniela Zeiner.
Warum müssen die Robinien sterben?
Die Robinie ist kein heimischer Baum und steht auf der Schwarzen Liste für invasive Arten. Fühlt sie sich an einem Standort wohl, neigt sie dazu, ganze Plantagen zu bilden und heimische Baum- und Pflanzenarten durch ihren schnellen Wuchs zu verdrängen. Werden die Bäume gefällt, so treiben bei den Wurzeln und Stumpfen der Robinien neue Setzlinge aus.
Was ist Ringeln?
Die einzige Lösung ist es, die Bäume zu ringeln. Dabei wird ein breiter Streifen der Rinde unten am Stamm rundherum entfernt. So wird der Wasser- und Nährstofftransport über die Rinde unterbrochen und die Pflanze stirbt ab.
„Die Robinie reichert den Boden mit Stickstoff an und verändert damit diesen nährstoffarmen Standort nachhaltig. Der bunte Saum im Stadtgut ist eines der ersten naturnahen Biotope, die bei Gewerbegebieten in Oberösterreich angelegt wurden. Um diese Artenvielfalt zu erhalten, ist es erforderlich, die Robinien zu bekämpfen. Das Ringeln ist dafür die beste Methode“, erläutert Landschaftsplaner Markus Kumpfmüller.