VollSTROM in die Zukunft
Spannende Vorträge und Diskussion zum Thema „Elektrifizierung“ und „Elektrizität“ erwartete die rund 130 Besucher der von Smart Innovation Steyr und der Jungen Wirtschaft Steyr-Stadt und Steyr-Land organisierten Veranstaltung „VollSTROM in die Zukunft?!“ am 28. Februar.
Nach einer historischen Einführung durch Wolfgang Hack zu den Anfängen der Elektrizität in Steyr mit der Glühbirne, Josef Werndl und den Steyrerwerken wagte Walter Kreisel einen Blick in die Zukunft. Kreisel, Geschäftsführer von Kreisel Systems, ist überzeugt von der Nachhaltigkeit von Strom aus Sonne, Wind oder Wasser. „Zwei Minuten Sonnenenergie würden ausreichen, um den ganzen Planeten mit Energie zu versorgen“, so Kreisel. Aber die Elektrifizierung, die Energiewende geht nach wie vor schleppend voran.
Walter Kreisel ist überzeugt von erneuerbarer Energie als Zukunft.
Erneuerbare Energie als Zukunft
Die Erderwärmung ist nicht zu verleugnen. Bereits 0,5 Grad Celius Erwärmung haben verheerende Folgen. Das zeigt auch das Projekt, an dem Kreisel Systems mitarbeitet: Ein Staudamm, der keinen Strom mehr erzeugen kann, weil er austrocknet. Die Wasseroberfläche soll nun mit Photovoltaikplatten bedeckt werden, wodurch einerseits Strom aus der Sonnenenergie gewonnen wird und andererseits der Stausee weniger austrocknen kann.
Strom als Grundrecht?
Wenn es nach Kreisel geht, wird Strom in Zukunft nichts mehr kosten. Elektroautos können gratis aufgeladen werden. Es wird E-Charging Innovation Center geben, wo man sich mit Geschäftspartnern trifft, Amazon-Päckchen oder seinen täglichen Einkauf abholt. „Alles verschmilzt“, ist Kreisel überzeugt.
Strom im Diskurs
Nicht alle teilen die Ansichten von Kreisel. Das verdeutlicht die spannende Diskussionsrunde mit Walter Kreisel, Manfred Litzlbauer (Energie AG), Felix Aichberger (emobil Elektrofahrzeuge), Felix Kybart (MAN), Lisa-Maria Putz (Logistikum – FH Steyr) und Roland Gstöttner (Green Energy Project). Litzlbauer, verantwortlich für alternative Antriebe bei MAN, differenziert hier. MAN setzt auf Elektromotoren und schon heuer rollen die ersten Elektro-Trucks auf die Straßen, aber nicht überall. Er geht hier mit Putz konform, dass für Schwerlasttransporte, wie für Schiffe, Flüssigerdgas durchaus Sinn macht. Die Frage ist nur, wo geht die Reise langfristig hin? Und das wird eher die erneuerbare Energie sein, vorausgesetzt auch die Politiker machen ihre Hausaufgaben und die Energieversorger ziehen mit. Hinsichtlich der Kosten für Strom sind sich Kreisel und Litzlbauer jedenfalls nicht einig. „No free lunch“, so Litzlbauer und unterstreicht damit, dass Strom immer etwas kosten wird.
Bis dahin muss noch viel Umdenken geleistet werden, Speicher leistbar werden und der Kauf von Photovoltaikanlagen etc. selbstverständlich.